Grenzen der Barrierefreiheit: Zwischen Ideal und Realität

Menschen sind unterschiedlich. Allen individuellen Anforderungen und Bedürfnissen nachzukommen, ist nicht bis ins Letzte möglich. Da es viele Arten von Behinderungen, Einschränkungen und Krankheiten gibt, ist die Barrierefreiheit für jedermann ein Idealzustand. Der Mensch kann nur versuchen, sich diesem in der Realität bestmöglich anzunähern.

Die Natur gibt bereits Grenzen der Barrierefreiheit vor

Die Barrierefreiheit hat daher zwangsläufig ihre Grenzen. Schon die Natur schafft Barrieren, deren Überwindung nicht nur für behinderte oder eingeschränkte Menschen schwierig ist. Und dass gänzlich alle Handicaps, die durch Leistungseinschränkungen entstehen, ausgeglichen werden können, ist per se nicht möglich.

Fraglich ist zudem, ob jede von der Natur vorgegebene Unwegsamkeit mittels technischer Maßnahmen barrierefrei gestaltet werden sollte. So ist es nicht im Sinne der Natur und auch nicht der Menschen, jegliche Wald- und Wanderwege zum Beispiel durch Einbetonieren behindertengerecht zu gestalten. Es muss also von Fall zu Fall abgewogen werden, ob die Schaffung von Barrierefreiheit auf Kosten der natürlichen Lebensumgebung geht oder nicht.

Barrierefreiheit muss sich teils Kompromissen beugen

Auch in Gebäuden ist es nicht immer möglich, allen Menschen unkomplizierten Zugang zu verschaffen. Hier kann die Barrierefreit beispielsweise in Konflikt mit dem Denkmalschutz geraten. Rampen für Rollstühle an Eingängen sind dann unter Umständen nicht montierbar. Meist liegen aber zumindest Kompromisse im Bereich des Möglichen und ein Treppenlift kann beispielsweise im Nachhinein unter Berücksichtigung diverser Auflagen eingebaut werden.

Tipp

Planen Sie die Installation eines Treppenliftes, empfehlen wir, vorab unverbindliche Angebote anzufordern. Folgende Möglichkeiten haben wir für Sie entdeckt:

Beispiel 1: Grenzen der Barrierefreiheit im Internet

Gerade im Bereich barrierefreies Internet ist es oft sehr schwer, Barrierefreiheit mit dem Anspruch einer individuellen und attraktiven Gestaltung oder einem kommerziellen Hintergrund zu vereinbaren. Realisierbar ist dennoch einiges:

  • einfache Informationsstrukturen, zum Beispiel durch eine einheitliche Navigation und eine verständliche Sprache
  • Vermeidung von zu kleinen Schriftgrößen oder schwer lesbaren Schriftarten
  • ausgewogene Farbwahl mit ausreichend viel Kontrast
  • Anpassungsmöglichkeiten seitens des Benutzers, etwa das Vergrößern oder Verkleinern der Standardschriftgröße

Beispiel 2: Grenzen der Barrierefreiheit im Urlaub und Luftverkehr

Bei den Stichworten „barrierefreies Reisen“ oder „barrierefreies Fliegen“ stoßen besonders Rollstuhlfahrer auf Komplikationen. Flugpassagiere mit Mobilitätseinschränkungen haben auf europäischen Kontinentalflügen im Regelfall keine Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen. Das Bereitstellen von Bordrollstühlen oder barrierefreien Toiletten ist gesetzlich nicht vorgeschrieben und wird daher von den meisten Fluggesellschaften bisher nicht Erwägung gezogen. Es wird jedoch bereits darüber diskutiert, wie EU-Verordnungen geändert werden können, um barrierefreies Reisen zu ermöglichen.