Statistik zu schwerbehinderten Menschen und Rollstuhlfahrern
Zwar gibt es umfangreiche Erhebungen zu Zahl und Verbreitung von schweren Behinderungen in Deutschland. Spezifische Angaben, wie zum Beispiel eine annähernd genaue Zahl von Rollstuhlfahrern, sind sich dagegen nur sehr schwer zu finden. Solche Daten werden in der Regel nicht von staatlichen Stellen erfasst.
Fast jeder Zehnte weist eine schwere Behinderung auf
Laut der Statistik der schwerbehinderten Menschen aus dem Jahr 2013 (PDF-Download, 414 KB) waren rund 7,5 Millionen schwerbehinderte Menschen bei den Versorgungsämtern angegeben. Das entspricht einem nicht unerheblichen Anteil von etwas weniger als 10 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der schwerbehinderten Menschen sind männlich.
Unter körperlichen Behinderungen leiden 61,9 Prozent der schwerbehinderten Menschen. 11,5 Prozent weisen eine seelische oder geistige Behinderung auf. Bei 13,9 Prozent der Personen mit körperlicher Behinderung hatte diese eingeschränkt nutzbare oder fehlende Gliedmaßen als Ursache. Die Betroffenen waren potentiell auf einen Rollstuhl angewiesen. Weitere 12 Prozent litten unter Funktionsstörungen oder Fehlbildungen der Wirbelsäule oder des Rumpfes, was ebenfalls die Fähigkeit, zu gehen, einschränkt.
Häufigkeit einer Schwerbehinderung nach Altersgruppen
Grundsätzlich gilt, dass mit zunehmenden Alter das Risiko einer schweren Gehbehinderung, etwa durch Krankheiten oder Verletzungen, stark zunimmt. Das spiegelt auch die oben bereits erwähnte Statistik der schwerbehinderten Menschen wider:
- 30,9 Prozent aller Personen mit Schwerbehinderung waren älter als 75 Jahre.
- Knapp 4 Prozent waren unter 25 Jahre alt.
- Nahezu die Hälfte (45 Prozent) gehörte zur Altersgruppe der 55- bis unter 75-Jährigen.
Die meisten Behinderungen sind Folge von Krankheiten
Mit 82,1 Prozent wurde die Mehrheit der Behinderungen durch Krankheiten verursacht. Etwa jeder vierte Mensch mit Schwerbehinderung (insgesamt rund 1,8 Millionen Betroffene) leidet per Feststellung des Versorgungsamtes an dem Grad der Behinderung von 100 und somit am höchsten Grad der Behinderung.
Rund 1,4 Millionen rollstuhlpflichtige Menschen leben in Deutschland
Gemäß obiger Statistik sind in Deutschland ca. 1,5 Mio. Menschen auf einen Rollstuhl angewiesen. Ihnen kommen die Bemühungen um Barrierefreiheit im öffentlichen Raum besonders zugute. Im privaten Bereich können Treppenlifte hingegen für mehr Mobilität sorgen.
Relevante Behinderungen für die Erhebung von Rollstuhlfahrer-Angaben
Nachstehend werden die für die Ermittlung der Zahl von Rollstuhlfahrern in Deutschland relevanten Behinderungen aufgeführt.
Art und Ursache der körperlichen Behinderung | Zahl der erfassten Fälle |
---|---|
Funktionseinschränkungen eines Beines | 168.835 |
Funktionseinschränkungen beider Beine | 585.226 |
Funktionseinschränkungen eines Armes und eines Beines | 47.793 |
Funktionseinschränkungen von 3 Gliedmaßen | 15.488 |
Funktionseinschränkungen beider Arme und Beine | 94.096 |
Verlust eines Beines | 35.771 |
Verlust beider Beine | 6.366 |
Verlust eines Armes und eines Beines | 1.380 |
Verlust von 3 oder 4 Gliedmaßen | 1.354 |
Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und des Rumpfes sowie Deformierung des Brustkorbes | 90.6221 |
Querschnittlähmungen | 17.031 |
Einschränkend müssen bei diesem Ergebnis weitere Faktoren berücksichtigt werden:
- Die aufgeführten Ergebnisse beziehen sich auf das Ende des Jahres 2013. Die Verschiebungen, die in der Zwischenzeit entstanden sind, werden nicht berücksichtigt.
- Die Zahlen basieren auf allen Personen, die bis dahin als schwerbehindert anerkannt waren. Wer also zu diesem Zeitpunkt nicht amtlich erfasst war, wurde nicht in die Statistik mit einberechnet. Die tatsächliche Zahl von Rollstuhlfahrern in Deutschland könnte also um einiges höher sein.
Menschen mit Schwerbehinderungen, die einen Rollstuhl notwendig machen, profitieren im hohen Maße von einer barrierefreien Lebenswelt. Dabei muss zwischen dem öffentlichen und privaten Raum unterschieden werden. Möchten Betroffene ihe Mobilität in den eigenen vier Wänden verbessern, helfen beispielsweise Treppenlifte. In öffentlichen Gebäuden findet man hingegen Fahrstühle und Rollstuhlrampen vor.
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