Treppenlift-Finanzierung: Wo gibt es welche Zuschüsse?
Der Kauf eines Treppenliftes ist mit hohen Kosten verbunden. Sie bewegen sich – je nach Typ, Modell, Montageaufwand und sonstige Serviceleistungen – zwischen 5.000 und 25.000 Euro. Und selbst gebrauchte oder gemietete Lifte übersteigen oft den finanziellen Rahmen.
Dennoch ist die Finanzierung eines Treppenliftes machbar. Ob Krankenversicherung, Pflegekasse oder alternative Kostenträger wie die zum Beispiel die Agentur für Arbeit: Finanzielle Unterstützung kann von vielen Seiten beantragt werden, um die hohen Aufwendungen zu reduzieren oder diese über einen längeren Zeitraum zu verteilen.
Hinweis
Im Folgenden wird der Einfachheit halber immer von einem Treppenlift gesprochen. Dabei schließt das Wort stets auch andere Hilfesysteme mit ein, für die ebenso Kostenübernahmen oder Bezuschussungen möglich sind.
Warum sind Treppenlifte so teuer?
Treppenlifte sind komplexe Transportsysteme die aufwendig installiert werden müssen. Dies spiegelt sich letztlich auch in ihrem Preis wider. Die wichtigsten Kostenfaktoren sind:
- Funktionsumfang: Je umfangreicher die Funktionen des gewünschten Treppenliftes sind, desto teurer wird dieser. Wenn also spezielle technische Funktionen und Bedienmöglichkeiten gewünscht werden, wirken sich diese auch maßgeblich auf Anschaffungspreis aus.
- Qualität und Größe: Die Qualität und Größe des gewünschten Liftes sowie die nötigen Anpassungen des Treppenliftsystems an den Benutzer wirken sich ebenfalls auf die Kosten aus.
- Umbaumaßnahmen: Aufwendige Umbaumaßnahmen am Einsatzort lassen die Kosten schnell ansteigen.
- Servicedienstleistungen: Auch nach der Installation können Kosten für Service und Wartung anfallen. Nicht jeder Hersteller bietet diese Leistungen aus Kulanz kostenfrei an.
Tipp
Da der Anschaffungspreis bei Treppenliften generell hoch ist, sind kostenfreie Angebotsvergleiche sinnvoll. Wir empfehlen dafür diese Portale:
Oft erschwerte finanzielle Situation bei Bedürftigen
Die finanzielle Situation von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist häufig dadurch erschwert, dass sie ihre berufliche Tätigkeit nur eingeschränkt ausüben können oder nur noch in Bereichen tätig sind, welche unter dem Niveau ihrer Schul- oder Berufsausbildung liegen. Daraus ergibt sich häufig ein geringeres Einkommen als zuvor. Einige Betroffene sind sogar gänzlich berufsunfähig oder arbeitslos.
Anlaufstellen für Zuschüsse für Treppenlifte
Kranken- und Pflegeversicherung
Da der Kauf eines Treppenliftes eine private Anschaffung ist, ist eine Kostenübernahme durch die Krankenversicherung nicht selbstverständlich. Dies gilt übrigens auch für Betroffene, die in der privaten Krankenversicherung versichert sind. Eine Antragstellung ist für gesetzlich wie privat versicherte Person auf jeden Fall Pflicht.
Leichter ist es für Bedürftige mit einer Pflegestufe. Sie können sich von der Pflegeversicherung beim Kauf eines Treppenlifts unterstützen lassen. Ein Antrag muss allerdings auch hier gestellt werden.
Alternative Kostenträger
Alternative Kostenträger gibt es relativ viele, jedoch kommen nicht in jedem Bedarfsfall auch alle in Frage. Es gilt also, zunächst die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme bzw. einen Zuschuss zu klären und dann die Leistung zu beantragen, wenn die Voraussetzungen erfüllt werden. Mitentscheidend für den Erfolg sind dabei auch immer die richtigen Ansprechpartner bei den jeweiligen Kostenträgern.
Nachstehend eine Auflistung der alternativen Kostenträger für den Kauf eines Treppenliftes:
- Unfallversicherung
- Deutsche Rentenversicherung
- Agentur für Arbeit
- Sozialamt
- Versorgungsamt
- Integrationsamt
- Bauministerium
- Stiftungen
- Bankkredite
- Treppenlifthersteller und -anbieter
Treppenlift mieten als Alternative?
Wer sich den Kauf eines Treppenliftes nicht leisten kann, hat die Option, diesen zu mieten. Es sollte jedoch bedacht werden, dass sich die Kosten schnell summieren. Aus diesem Grund rentiert sich das Mieten eines Liftes vorrangig für Menschen, die nur kurzfristig von einer Einschränkung betroffen sind, beispielsweise für die Dauer einer Reha-Maßnahme. Bei langfristigerem Gebrauch ist ein Kauf empfehlenswerter.
Ob Kauf oder Miete: In jedem Fall ist eine kompetente Beratung des A und O. Die Kundenberatungsdienste der jeweiligen Hersteller erweisen sich in der Regel als äußerst hilfreich, insbesondere was Kostenübernahmen und Zuschüsse bzw. das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht. Sie sind Experten im Ausfüllen entsprechender Anträge und können die Chancen auf Erfolg realistisch einschätzen.
Tipp
Bei der Aufstellung einer Unkostenrechnung kann auch der Kauf eines gebrauchten Gerätes bedacht werden. Ebenso sollten finanzielle Unterstützungen, die in Aussicht sind, mit aufgelistet und einberechnet werden.